Weil du mir gehörst
Ein Film, ausgestrahlt im Ersten deutschen Programm 2020. Bedrückend, real und sehr ernst zu nehmen. Ein Aufruf zur Veränderung der momentanen Vollzugspraxis.
Film:
anschließenden Diskussion:
Ein Film, ausgestrahlt im Ersten deutschen Programm 2020. Bedrückend, real und sehr ernst zu nehmen. Ein Aufruf zur Veränderung der momentanen Vollzugspraxis.
Film:
anschließenden Diskussion:
Die derzeitige rechtliche Situation setzt, auch bei gleichteiliger Betreuung des Kindes, die Festlegung eines hauptsächlichen Aufenthalts voraus.
Daraus ergibt sich, dass trotz gleichteiliger Betreuung und Verantwortung nur ein Elternteil in den Genuss vieler Ansprüche gelangt, während dessen der andere durch die Finger schaut.
Diese Regelung trägt dazu bei, dass es zu einer Ungleichbehandlung der Eltern führt und damit der Gleichheitsgrundsatz gebrochen wird.
Einen Überblick über die Leistungen gibt es hier.
Pototschnig Anton
Die Gleichstellung von Frauen, die stärkere Berufsorientierung von Müttern, aber auch ein anderes Rollenverständnis von Vätern, machen es notwendig die Nachtrennungssituation neu zu denken. Die weitgehende Eliminierung eines Elternteils aus dem Leben eines Kindes, bzw. die Reduzierung der Kontakte des Kindes zu einem Elternteil (meist dem Vater) auf 14-tägige Kontakte entspricht weder den Bedürfnissen der Kinder, noch denen der Erwachsenen.
Die Plattform Doppelresidenz setzt sich seit vielen Jahren mit dem Thema intensiv auseinander, beobachtet die nationale und internationale Forschung und versucht diesbezüglich Informationen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus stellt die Plattform persönliche Beratung zum Thema zur Verfügung.
Um in der Frage Residenzmodell oder Doppelresidenzmodell etwas mehr an Orientierung und Sicherheit zu bekommen, hat die Plattform einen Leitfaden zur Doppelresidenz erarbeitet.
Unser Motto: Die Doppelresidenz ist und darf kein Dogma sein. Die Doppelresidenz ist aber einerseits die Antwort auf das kindliche Bedürfnis nach intensiven Kontakten zu beiden getrennt lebenden Eltertnteilen. Adererseits entspricht es dem Bedürfnis der Eltern gleichermaßen Verantwortung übernehmen zu wollen und als Elternteile gleichberechtigt berufliche und persönliche Ziele verwirklichen zu können.
Für die Plattform Doppelresidenz
Anton Pototschnig
Obmann
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft nimmt Stellung:
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg spricht sich aufgrund der positiven wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Empfehlung der Europäischen Versammlung dafür aus, Eltern das Modell der Doppelresidenz zu eröffnen, indem es gesetzlich implementiert wird.
Zitat: “Aus langjähriger Erfahrung der Kinder- und JugendanwältInnen und der Kinderbeistände kann angemerkt werden, dass die Doppelresidenz für manche Kinder unter gewissen Voraussetzungen die geeignete Form der Familiengestaltung nach Trennung darstellt, nicht jedoch für alle. So unterschiedlich die Menschen sind,
so verschieden sind auch die individuellen Persönlichkeiten der einzelnen Kinder mit ihren Wünschen und Bedürfnissen nach Kontakt, Sicherheit, Kontinuität, Flexibilität, Anbindung, Spontaneität, Offenheit für Neues, Strukturiertheit sowie die Fähigkeit der Bewältigung dieser Herausforderungen. Darüber hinaus ist der Faktor Zeit nicht der alleinige Gradmesser für eine gelungene Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Das Doppelresidenzmodell sollte daher als eine Möglichkeit von mehreren, nicht jedoch als Dogma, verstanden werden.”
Edward Krug fasst die Ergebnisse der Konferenz für “Psychology Today” am 26.6.2017 zusammen.
Zahlreiche, namhafte Experten nahmen daran Teil und unterstreichen die positiven Auswirkungen der Doppelresidenz auf
* das kindliche Wohlergehen und
* die Mutter-Kind und die Vater-Kind-Beziehung.
Sie weisen aber auch darauf hin, dass
* das Kinder in Einzelresidenz doppelt so häufig an körperlichen und psychischen Problemen leiden
* mit der Zunahme an Zeit zwischen Eltern auch die Qulität der Beziehung wächst
* das Umzüge und Gate-keeping sich negativ auf die Beziehung des anderen Elternteeiles zum Kind auswirken
* das Kinder, deren Mütter mit dem Umzug Kontakte zum Vater ver-oder behinderten, erhöhte Straffälligkeit, Dorgen und Alkoholmissbrauch zeigten und eine größere Anfälligkeit für Depressionen und Ängste hatten.
* das Eltern-Kind-Entfremdung eine Form des emotionalen Kindesmissbrauchs ist.
Die WisschafterInnen wiesen aber auch darauf hin, dass die professionellen Bemühungen sich mehr darauf konzentrieren sollten Eltern dahingehend zu unterstützen, den Weg zu einer Kooperativen oder Prarellen Elternschaft zu finden, statt einen herauszufinden, der vermeintlich der “Bessere” ist.