Mobilität als Voraussetzung
Wir kapieren es allmählich: Zu den Premiumsqualitäten des westlichen arbeitenden Erwachsenen gehört es, mobil zu sein – d.h., sich problemlos mit Ortswechseln anzufreunden, die die globalen Jobstrategien immer häufiger voraussetzen. Sich überall schnell einleben zu können, sich zu Hause zu fühlen und ein neues Wohnumfeld nicht als belastende Nebenerscheinung des beruflichen Lebens zu empfinden ist eine Komponente der bei vielen Arbeitgebern gern gesehenen Flexibilität. Selbständigen schadet sie natürlich auch nicht.Was wir noch nicht kapiert haben: Es kann nicht schaden, wenn damit schon ganz früh angefangen wird oder angefangen werden muss. In keinem Lebensalter ist der Mensch so anpassungsfähig wie im Kindesalter. Was in dieser Zeit als normal und gut empfunden wird, entwickelt sich zu einem lebenslänglichen Standard.
Zwei liebevolle Heime zu haben, zwischen denen es hin und her pendelt (dazu kommt noch der Aufenthalt in Kindergarten und Schule) kann für ein Kind meiner Meinung nach kein Problem darstellen. Jedes Zuhause mit seinen Regeln und mit seinem Familienoberhaupt – eben Mama oder Papa – bietet Schutz und Sicherheit, Spaß und Lebensfreude. Es kommt sogar noch ein Vorteil hinzu: die Abwechslung. Flexibilität und Mobilität wird sich bei diesen Kindern zum Standard entwickeln – eben jene Fähigkeiten, die bei der späteren Lebens- und Jobkompetenz zunehmend wichtiger werden.
Mag. Christine Nouikat