Befragung Salzburger Alleinerziehernder 2008
Artikel in der Zeitschrift ÖPA (Österreichische Plattform der Alleinerzieher) 4/08.
Wir kapieren es allmählich: Zu den Premiumsqualitäten des westlichen arbeitenden Erwachsenen gehört es, mobil zu sein – d.h., sich problemlos mit Ortswechseln anzufreunden, die die globalen Jobstrategien immer häufiger voraussetzen. Sich überall schnell einleben zu können, sich zu Hause zu fühlen und ein neues Wohnumfeld nicht als belastende Nebenerscheinung des beruflichen Lebens zu empfinden ist eine Komponente der bei vielen Arbeitgebern gern gesehenen Flexibilität. Selbständigen schadet sie natürlich auch nicht.Was wir noch nicht kapiert haben: Es kann nicht schaden, wenn damit schon ganz früh angefangen wird oder angefangen werden muss. In keinem Lebensalter ist der Mensch so anpassungsfähig wie im Kindesalter. Was in dieser Zeit als normal und gut empfunden wird, entwickelt sich zu einem lebenslänglichen Standard.
Zwei liebevolle Heime zu haben, zwischen denen es hin und her pendelt (dazu kommt noch der Aufenthalt in Kindergarten und Schule) kann für ein Kind meiner Meinung nach kein Problem darstellen. Jedes Zuhause mit seinen Regeln und mit seinem Familienoberhaupt – eben Mama oder Papa – bietet Schutz und Sicherheit, Spaß und Lebensfreude. Es kommt sogar noch ein Vorteil hinzu: die Abwechslung. Flexibilität und Mobilität wird sich bei diesen Kindern zum Standard entwickeln – eben jene Fähigkeiten, die bei der späteren Lebens- und Jobkompetenz zunehmend wichtiger werden.
Mag. Christine Nouikat
Astrid von Friesen. Erziehungswissenschafterin, Journalistin, Autorin und Therapeutin schreibt über den Mangel an Männern in Kindergärten und Grundschule. Zitat:
Vaterlos, männerlos wachsen unendlich viele Kinder auf. Doch solch ein Leben ist ein Leben mit einer tiefen seelischen Wunde. Auch die nüchternen Statistiken besagen es weltweit. Zum Beispiel fand man in Schweden heraus: Im Gegensatz zu einem Aufwachsen in vollständigen Familien erzeugt ein Leben ohne Väter ein doppelt bis fünffach so hohes Risiko, die Jugend wegen Unfällen, Krankheiten, Süchten oder Suiziden nicht lebend zu überstehen. link
Geo Magazin Nr. 01/01
Familienforscher haben herausgefunden: Die Wichtigkeit der Mutter bei der Kindererziehung wird reichlich überschätzt. Ohne Väter ist kein Nachwuchs richtig fit fürs Leben
Zitat: “Auch Kyle Pruett von der Universität Yale sieht noch erhebliches Potenzial: Väter bildeten eine gigantische emotionale Reserve innerhalb der Gesellschaft, und diese Ressource könne und müsse man noch erheblich stärker anzapfen. Schädliche Nebenwirkungen seien nicht zu erwarten, schreibt der Psychologe. Schließlich sei die Ressource “natürlich, erneuerbar und weitgehend ungiftig”. link
“Väterforschung quo vadis”
von Prof. em. Dr. Heinz Walter, Biel (Universität Konstanz)
In Zukunft sollte es nach meinem Verständnis nur noch eine Familienforschung geben, die die Qualität von Vaterschaft ebenso in Rechnung stellt wie die Qualität von Mutterschaft – dies stets aus einem von der Theoriebasis festgelegten Blickwinkel ihres Zusammenspiels.
erschienen im: Deutsches Jugendinstitut
link