Offener Brief zur Modernisierung des Kindschaftsrechts: Ein Weckruf an die Politik
Liebe Leserinnen und Leser,
wir stehen an einem entscheidenden Punkt, wenn es um die Modernisierung des Kindschaftsrechts in Österreich geht. Trotz der Aufnahme dieses wichtigen Themas in das aktuelle Regierungsprogramm und zahlreicher Arbeitsgruppensitzungen ist der Fortschritt zum Stillstand gekommen. Diese Situation ist nicht nur frustrierend, sondern auch alarmierend für alle, die sich für eine gerechtere und effektivere Regelung in diesem Bereich einsetzen.
Ein breites Bündnis für Veränderung
Um diesem Stillstand entgegenzuwirken und die Dringlichkeit des Themas zu unterstreichen, haben wir, der Verein “Wir Väter”, gemeinsam mit 22 weiteren Organisationen einen offenen Brief veröffentlicht. Dieser Brief, der auf ots.at zugänglich ist, fordert eine breite öffentliche Diskussion, die Einleitung eines Begutachtungsverfahrens und Transparenz in Bezug auf das weitere Vorgehen.
Warum ist das wichtig?
Die Modernisierung des Kindschaftsrechts ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Effizienz und des Wohlergehens der Kinder und Familien in Österreich. Ein modernes Kindschaftsrecht würde es ermöglichen, dass Eltern ihre Aufgaben gleichberechtigt leben und somit auch die Kinder in einem ausgewogenen Umfeld aufwachsen können.
Was können Sie tun?
- Lesen Sie den offenen Brief hier.
- Teilen Sie den Brief in Ihren sozialen Netzwerken und diskutieren Sie darüber.
- Kontaktieren Sie Ihre politischen Vertreter und fordern Sie sie auf, sich für dieses wichtige Thema einzusetzen.
Wir stehen an einem Wendepunkt. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass dieser Wendepunkt ein Sprungbrett für positive Veränderungen ist, und nicht ein weiterer Meilenstein des Stillstands.
Das Team von Plattform Doppelresidenz & Wir Väter
Offener Brief: Familienorganisationen fordern zur Weiterarbeit am Kindschaftsrecht auf
Wien (OTS) –
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Susanne Raab,
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Alma Zadić,
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Karl Nehammer,
Sie haben sich für diese Regierungsperiode die Modernisierung des Kindschaftsrechts inkl. Vereinfachung und Rechtssicherheit des Unterhaltsrechtes, Lückenschluss beim Unterhaltsvorschuss und den Schutz der Familien vor Gewalt zum Ziel gesetzt. Damit wollen Sie sicherstellen, dass Eltern und Kinder gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Zu diesem Zweck wurde vom zuständigen Justizministerium, vor nun fast drei Jahren, ein intensiver partizipativer Reformprozess gestartet. Zu den entsprechenden Arbeitsgruppen waren zahlreiche Expert:innen, Vertreter:innen div. NGO`s wie Kinder- und Gewaltschutzeinrichtungen, Familienverbände, Jugendliche, Frauen- und Väterorganisationen u.v.a.m. eingeladen.
Seit über einem Jahr gibt es nun keine Treffen mehr und weitere Schritte fehlen. Das endgültige Konzeptpapier ist unter Verschluss, konkrete Inhalte sind nicht bekannt. Weder die Öffentlichkeit noch die Teilnehmer:innen der Arbeitsgruppen und wir als Mitglieder des Familienpolitischen Beirates bekommen seither in irgendeiner Form Informationen darüber, wann der Gesetzesentwurf in die Begutachtungsphase geht.
Die im familienpolitischen Beirat vertretenen Familienorganisationen sehen eine große Notwendigkeit in der Umsetzung der Reform noch in dieser Legislaturperiode. Es besteht die Sorge, dass dieses wichtige Reformvorhaben zum Schutz der Kinder und der Familien letztlich eingestellt wird.
Daher fordern wir:
- eine breite öffentliche Diskussion über den geplanten Entwurf
- die Einleitung eines Begutachtungsverfahrens
- eine klare Aussage darüber, ob in dieser Legislaturperiode noch an eine Umsetzung gedacht wird, wenn ja, wann und wenn nein, warum nicht
- Transparenz in Bezug auf das weitere Vorgehen
Mit freundlichen Grüßen,
die unterzeichnenden Organisationen
- Barbara Schlachter, Geschäftsführende Obfrau Famos
- Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbands
- Daniela Gruber-Pruner, Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde
- Evelyne Martin, Vorstandsvorsitzende der ÖPA
Unterstützende Organisationen in alphabetischer Reihenfolge:
- Caritas Österreich
- Diakonie Österreich
- Evangelische Frauenarbeit
- Forum Beziehung, Ehe und Familie
- JUNO – Zentrum für Getrennt – und Alleinerziehende
- Katholisches Familienwerk Kärnten
- Katholische Frauenbewegung Österreich
- Katholische Frauenbewegung in Oberösterreich
- Kontaktstelle für Alleinerziehende, Erzdiözese Wien
- Netzwerk Kinderrechte Österreich
- Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
- Plattform Doppelresidenz
- Projekt Alleinerziehende der Katholischen Kirche Steiermark
- Rainbows Österreich
- Verein Alleinerziehend-Aber nicht allein
- Wir Väter
- younus – Mentoring für Kinder, Jugendliche und Eltern